Deutschland braucht dringend LKW-Megacharger

Laut den Zahlen der Bundesnetzagentur wies Deutschland zum 1. Juli 2023 78.918 öffentliche Normal- und 18.577 Schnellladepunkte für Elektro-PKWs auf. Die Gesamtleistung der Ladesäulen betrug zum genannten Stichtag 3,37 Gigawatt Leistung (https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/E-Mobilitaet/start.html).

Für Elektro-LKW existieren in Deutschland aber nach Aussagen des Bundesverbands Spedition und Logistik insgesamt 0 öffentlich zugängliche Ladestellen! Der LKW-Bauer MAN und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung gehen davon aus, dass bis 2030 allein in Deutschland aber mindestens 4.000 sogenannte Megacharger installiert werden müssten, d.h. LKW-Ladestationen mit mindestens einem Megawatt Ladeleistung. Für ganz Europa prognostizieren sie 50.000 derartige Ladepunkte.

Damit droht der von der Bundesregierung geschaffene Anreiz wirkungslos zu bleiben. Ab Dezember wird nämlich zusätzlich zur LKW-Maut ein CO2-Aufschlag in Höhe von 200 € pro Tonne CO2 erhoben, wobei Elektro-LKW natürlich davon befreit sind. Ab dem 1. Juli 2024 müssen auch die bisher ausgenommenen Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen Maut entrichten, wobei hier sogenannte Handwerkerfahrzeuge und emissionsfreie LKW ausgenommen sind (https://www.svg.de/maut/deutschland/maut-erhoehung-2023). Fehlen aber öffentliche LKW-Schnelladestationen lohnt sich der Umstieg auf Elektro bei längeren Strecken für die Speditionen nicht. Zumal die batteriebetriebenen Trucks derzeit bis zu dreimal so teuer sind wie die regulären Verbrennerfahrzeuge und dabei geringere Nutzlasten und Reichweiten aufweisen. Hier muss also dringend etwas geschehen.

Und ein weiteres Problem bringt die geplante Verkehrswende mit sich: Es muss gleichzeitig die nachhaltige Stromerzeugung weiter erhöht werden, da parallel die Zahl der Elektro-PKW immer mehr ansteigt. Allein von 2022 erhöhte sich deren Zahl von 618.460 auf 1.170.632 zum Stichtag 1. Juli 2023. Und ein Ende ist weder geplant noch abzusehen.

Hier kommt also auch auf die Photovoltaik-Anbieter noch einiges zu. Projekte wie der Solarradweg auf einer stillgelegten Bahnstrecke zwischen Kalbe und Badel sollten Vorbild auch für ähnliche Unternehmungen sein. Dort in der Altmark wird das Start-up-Unternehmen 22. Train Path GmbH aus Bad Saarow gemeinsam mit der PLAN-B NET ZERO PHOTOVOLTAIC SYSTEMS den Radweg der Zukunft errichten, der seitlich von Solaranlagen gesäumt sein wird (https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/solarenergie-ladestationen-e-bus-so-luxurioes-wird-deutschlands-modernster-radwe-85371022.bild.html). Dies könnte als Anregung dienen, um beispielsweise parallel zu Autobahnen Solaranlagen zu installieren, die den erzeugten Strom den nächsten Tankstellen mit Ladesäulen zuführen.