Aktionstag gegen den Schlaganfall in der Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH
Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung im Gehirn. Etwa 270.000 Menschen pro Jahr* trifft hierzulande diese Diagnose und für die meisten verändert sich das Leben dadurch tatsächlich „schlagartig“. „Es ist wichtig, das persönliche Schlaganfallrisiko zu kennen, eine individuelle Vorsorge zu leisten und im Notfall schnell und richtig zu handeln“, appelliert Anwar Hanna. Der Chefarzt der Medizinischen Klinik I der Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH behandelt in Zusammenarbeit mit spezialisieren Ärzten, Therapeuten und Pflegenden jährlich rund 400 Schlaganfallpatienten. „Wir gehören zu den wenigen Kliniken in Sachsen-Anhalt, die eine Stroke Unit – also eine spezielle Schlaganfallstation – vorhalten. Die unverzügliche, auf neuesten Wissenschaftserkenntnissen basierende Versorgung von Schlaganfallpatienten ist bei uns rund um die Uhr möglich.“ Darüber können sich Interessierte am 10. Mai 2019 zum Aktionstag gegen den Schlaganfall direkt im Gesundheitszentrum ebenso informieren wie über Prävention und Rehabilitation.
Schlaganfall-Rettungskette: Im Notfall das Richtige tun.
Der Aktionstag findet das zweite Mal in Folge statt. „Wir wollen wiederum viele Menschen aus unserer Region ansprechen und bieten vor Ort zahlreiche Informationsstände und Kurzvorträge rund um das Thema Schlaganfall“, verspricht Anwar Hanna. Besonders wichtig ist dem Chefarzt, dass jeder im Fall des Falles möglichst rasch reagiert. Der sogenannte FAST-Test gilt international als Standard. Danach werden Personen, bei denen ein Erkrankungsverdacht besteht, aufgefordert zu lächeln (Face), die Arme nach vorn auszustrecken und die Handflächen nach oben zu drehen (Arme) sowie einen einfachen Satz nachzusprechen (Speech). Ist der Mundwinkel schief, sinkt ein Arm ab und treten Sprachprobleme auf, zählt jede Sekunde (Time). Der Notruf 112 muss sofort mit Hinweis auf einen Schlaganfallverdacht ausgelöst werden.
Für etwa die Hälfte aller Schlaganfälle ist eine „Verstopfung“ der hirnversorgenden Blutgefäße verantwortlich. Diese Gefäßverstopfung führt zur Minderversorgung der Gehirnzellen mit Sauerstoff oder Nährstoffen und dadurch können wichtige Funktionen „schlagartig“ ausfallen. Um ein Absterben der Gehirnzellen zu verhindern, ist eine sehr schnelle Medizinversorgung in einer qualifizierten Klinik nötig. Die Zusammenarbeit mehrerer fachärztlicher Gebiete und auch die frühzeitige Rehabilitation mittels Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie erweist sich dabei als hilfreich. Körperliche Beeinträchtigungen wie Lähmungen oder Sprachstörungen können so vermieden oder weitgehend wieder behoben werden. Die Ärzte des Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen arbeiten dabei nicht nur im eigenen Haus interdisziplinär zusammen, sondern kooperieren auch mit den Fachärzten für Neurologie am Krankenhaus Altenburg. Moderne Telemedizin ermöglicht es den Medizinern in Bitterfeld-Wolfen und Altenburg, Diagnosen und Behandlungsmaßnahmen bei allen Patienten in Echtzeit direkt abzustimmen.
Es kann jeden treffen.
Es gibt mehrere Risikofaktoren, die Schlaganfälle begünstigen. Ein Faktor ist das Lebensalter. Die Altersgruppe ab 60 Lebensjahren erleidet fast 80 Prozent aller Schlaganfälle*. Erhöht ist das Risiko ebenfalls für Menschen mit Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern, Arterienverkalkung, Diabetes oder Bluthochdruck. „Aufklärungsarbeit zu Vorsorgemöglichkeiten bis hin zur Gestaltung eines risikoärmeren Lebensstils liegt uns deshalb genauso am Herzen wie die Information über die Behandlungsmöglichkeiten eines Schlaganfalls“, erklärt Chefarzt Hanna die Intention des Aktionstages am 10. Mai im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen.
*Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
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