Dies ist hauptsächlich der verbesserten operativen Leistungen der PGM-Betriebe und den deutlich höheren PGM-Preisen zu verdanken.
Bei einer bilanziellen Abweichung von mehr als 20 % gegenüber dem Vorjahr sind die an der JSE-Börse gelisteten Unternehmen verpflichtet, ihre Aktionäre darüber in Kenntnis zu setzen. So auch der Sibanye-Stillwater (ISIN: ZAE000173951 / JSE: SGL) Konzern, der mit einer deutlichen Verbesserung des operativen Geschäfts rechnet.
Demzufolge konnte der Konzern mit dem per 31. Dezember 2018 endenden Geschäftsjahr seinen Verlust deutlich reduzieren. Während zum 31. Dezember 2017 noch ein Verlust von 333 Mio. USD zu Buche stand, wird dieser zum Jahresende 2018 wohl nur noch 77 Mio. USD betragen.
Dies ist hauptsächlich der verbesserten operativen Leistungen der PGM-Betriebe und den deutlich höheren PGM-Preisen zu verdanken. Aber auch die Gewinne aus Finanzinstrumenten und Fremdwährungsdifferenzen trugen maßgeblich zu dem hervorragenden Ergebnis bei.
Allerdings wäre das Ergebnis noch besser ausgefallen, wenn man nicht mit Problemen wie Erdbeben oder dem Gewerkschaftsstreik der AMCU in Südafrika zu kämpfen gehabt hätte, wobei der Streik gegenwärtig sogar noch andauert. So ist derzeit davon auszugehen, dass die südafrikanische Goldsparte des Konzerns noch defizitär bleibt, man aber Gegenmaßnahmen ergreifen will. Dazu später mehr.
Das Steuerguthaben für den Vergleichszeitraum 2017 in Höhe von 3,451 Mrd. Rand, gegenüber 511 Mio. Rand für 2018, ist hauptsächlich auf die positiven Auswirkungen der am 22. Dezember 2017 in den USA verabschiedeten Steuerreformgesetzgebung zurückzuführen. Ab dem 1. Januar 2018 reduzierte sich der Körperschaftsteuersatz des Bundes von 35 % auf 21 %, was zusammen mit anderen unwesentlichen Änderungen bei der Steuerbemessungsgrundlage zu einem latenten Steuerertrag im Jahr 2017 von 2,532 Mrd. Rand führte.
Infolgedessen wird der Konzern voraussichtlich für das zum 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr einen Verlust von nur noch 3 US-Cent pro Aktie ausweisen, der mit einem Rückgang von über 80 % deutlich unter dem für das Vorjahr ausgewiesenen Verlust von 17 US-Cent pro Aktie liegt.
Die umfassenden Finanz- und Betriebsergebnisse für die das zweite Halbjahr bzw. das am 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr sollen am 21. Februar 2019, veröffentlicht werden.
Um die Goldproduktion wieder in die Profitabilität zu führen, prüft der Konzern – https://www.commodity-tv.net/c/search_adv/?v=298805 – gerade mit relevanten Interessengruppen im Sinne des § 189A des Arbeitsbeziehungsgesetzes, eine mögliche Umstrukturierung der südafrikanischen Goldbetriebe.
Im Fokus stehen dabei die verlustreichsten Schächte ,Beatrix 1′ und ,Driefontein‘. Bisher sind alle Versuche, die Verluste einzugrenzen, fehlgeschlagen, was Sibanye-Stillwater nun zu diesem drastischen Schritt zwingt. Je nach Ausgang der Untersuchungen des ,Section 189A‘-Prozesses könnten etwa 5.870 Mitarbeiter und 800 Auftragnehmer direkt betroffen sein.
Seit Erstnotiz im Jahr 2013 hat Sibanye-Stillwater durch stetiges Wachstum seine Rolle in der südafrikanischen Bergbauindustrie ausgebaut. Der Konzern beschäftigt derzeit über 61.000 Mitarbeiter allein in Südafrika, gegenüber 37.700 Mitarbeitern vor sechs Jahren. Damit hat sich Sibanye-Stillwater als einer der größten Arbeitgeber in der südafrikanischen Bergbauindustrie positioniert.
„Die Erwägung einer möglichen Umstrukturierung solchen Ausmaßes wird nie auf die leichte Schulter genommen und wir sind uns der möglichen Auswirkungen auf viele unserer Kollegen bewusst“.Doch alle Bestreben, die anhaltenden Verluste in diesen Bereichen in den Griff zu bekommen, seien bislang erfolglos geblieben. Das Festhalten an diesen verlustreichen Bereichen könne die Rentabilität des gesamten Konzerns gefährden, verdeutlichte Neal Froneman, Chief Executive Officer von Sibanye-Stillwater.
Er gab allerdings auch zu bedenken, dass man ähnliche Probleme in der Vergangenheit bereits zwei Mal erfolgreich gelöst habe. Dies verdeutlichte er am Beispiel des ,Beatrix 4′-Schachts, der aufgrund erfolgreicher Abschlüsse von zwei separaten ,Section 189A‘-Prozessen in den Jahren 2013 und 2017 wieder profitabel geworden sei. Das stimme ihn zuversichtlich, dass man auch dieses Mal wieder konstruktiv mit den Stakeholdern zusammenzuarbeiten werde, um Wege zu finden, Arbeitsplatzverluste zu minimieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass Arbeitsplätze in Zukunft nicht gefährdet würden.
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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