Umweltverbände kritisieren die Pläne der Stromnetzbetreiber zum Ausbau der Leitungen. Der Ausbau der Stromautobahnen in Deutschland im Zuge der Energiewende soll kleiner ausfallen als bislang gedacht. Von den ursprünglich 74 als vordringlich eingestuften Bauvorhaben sind nur 51 übriggeblieben. Statt 3.800 Kilometern sind nun nur noch 2.800 Kilometer neue Trassen nötig. Diese sollen aber bereits bis 2020 fertiggestellt werden.
Der Stromnetzausbau ist nötig, weil immer mehr Ökostrom an Standorten produziert wird, wo keine Verbraucher sitzen. Die bisherigen Stromtrassen reichen nicht aus, um die Energie durch das gesamte Land zu transportieren.
Statt vier großer Stromautobahnen, die mit Hochspannungsgleichstromübertragung den Windstrom fast verlustfrei quer durch Deutschland transportieren, hält die Bundesnetzagentur nur drei für nötig.
Netzagentur-Präsident Jochen Homann sagte, seine Behörde habe nur die Pläne bestätigt, die „nach strengen Kriterien auch unter den veränderten energiewirtschaftlichen Bedingungen unverzichtbar sind“. Die 2.900 Kilometer bestehender Trassen sollen verstärkt werden.
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber – Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW hatten im August ihre Pläne für den Ausbau des Stromnetzes vorgelegt.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler bezeichnete die finale Fassung des Netzentwicklungsplans als einen „Meilenstein für den Umbau der Energieversorgung“. Sein Ministerium will noch im Dezember den Entwurf für ein Bundesbedarfsplangesetz vorlegen.