Martinsried/München (09.09.2019) – „iM-TCRs“ ermöglichen kontrollierbare Zytotoxizität von tumorspezifischen TCR-T-Zellen um Sicherheit und Wirksamkeit je nach klinischen Bedürfnissen zu regulieren
Die Medigene AG (FWB: MDG1, Prime Standard), ein Immunonkologie-Unternehmen mit klinischen Projekten fokussiert auf die Entwicklung T-Zell-gerichteter Krebstherapien, gibt heute bekannt, dass Dr. Slavoljub Milosevic, Vice President Technology and Innovation bei der Medigene AG, auf dem CAR-TCR Summit 2019 in Boston, USA am 13. September um 11:30 Uhr einen Vortrag zu „iM-TCR (inducible Medigene TCR): Controlled cytotoxicity of tumor-specific TCR-modified T cells with improved avidity through control of TCR surface expression“ halten wird.
T-Zellen sind Effektorzellen des menschlichen Immunsystems, die über ihre T-Zell-Rezeptoren (T cell receptors, TCRs) die Fähigkeit haben, Krebszellen zu erkennen und zu töten. Manchmal eliminieren jedoch die patienteneigenen gentechnisch veränderten T-Zellen mit tumorantigen-spezifischen T-Zellrezeptoren nicht nur die gewünschten Tumorzellen, sondern es kann gelegentlich auch zu einer Kreuzreaktivität gegen normale Zellen und gesundes Gewebe kommen. Dies könnte zu teilweise schweren und/oder lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen.
Medigenes Ansatz induzierbarer „iM-TCRs“ könnte eine dosisabhängige und schnelle Kontrolle der TCR-Oberflächenexpression und damit auch der funktionellen Aktivität der TCR-T-Zellen ermöglichen. Verwendet man „iM-TCRs“ bei der Herstellung von TCR-Ts (T-Zell modifizierten T-Zellen) könnten T-Zellen mit höherer Avidität für Zielantigene erzeugt werden, die keine Änderungen in den TCR-Komplementaritätsbestimmungsregionen (complementarity determining regions, CDRs) hervorrufen, die an die Zielantigene binden.
Mit „iM-TCRs“ könnte die Wirkweise von TCR-T-Therapien fein abgestimmt werden, indem die TCR-Expression je nach Bedarf beim Patienten ‚ein- und ausgeschaltet‘ wird. Durch diese streng auf- oder abwärts regulierbare „iM-TCR“-Expression an der T-Zelloberfläche könnte jede Aktivität von TCR-T-Zellen gegen nicht-Tumorgewebe genau kontrolliert werden, ohne dass diese therapeutisch wertvollen Zellen durch andere häufig drastischere Maßnahmen getötet werden. Im Gegenzug besteht die Möglichkeit, die „iM-TCR“-T-Zellen – die lebensfähig bleiben, auch wenn der iM-TCR heruntergeregelt wird – zu einem späteren, möglicherweise geeigneteren Zeitpunkt und Aktivitätslevel zu reaktivieren. Durch die Steuerung der therapeutischen Aktivität über Hoch-bzw. Herunterregulierung des „iM-TCR“-Levels könnte dieser Ansatz Ärzten Behandlungsoptionen mit mehr Sicherheit und Wirksamkeit entsprechend der klinischen Bedürfnisse bieten.
Dr. Slavoljub Milosevic kommentiert: „Unsere hoch-aviden induzierbaren „iM-TCRs“ stellen eine Möglichkeit dar, die Reaktionsfähigkeit von gentechnisch veränderten T-Zell-Rezeptoren präzise zu beeinflussen und zu kontrollieren, wodurch das Risiko von Nebenwirkungen potenziell reduziert wird. Die Aktivität dieser „iM-TCRs“ fein zu kontrollieren, könnte es ermöglichen, einen noch breiteren Bereich von Antigenen effektiver und sicherer zu bekämpfen.“
Darüber hinaus nimmt Prof. Dolores J. Schendel, CEO der Medigene AG, als Mitglied des CAR-TCR Scientific Advisory Board am Gipfel teil.
Die Medigene AG (FWB: MDG1, ISIN DE000A1X3W00, Prime Standard) ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München. Das Unternehmen entwickelt hochinnovative Immuntherapien zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten und -stadien. Dabei konzentriert sich Medigene auf personalisierte, T-Zell-gerichtete Therapieansätze. Entsprechende Projekte befinden sich in der präklinischen und klinischen Entwicklung.
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