Fünf Jugendliche halten gegen ein Taschengeld unter fachlicher Anleitung das Quartier sauber / Projekt der Nassauischen Heimstätte bereits seit 2008 in Langen erfolgreich / Neuer Kooperationspartner: die Türkisch Islamische Gemeinde zu Langen e. V.
Langen (hds). – Einmal in der Woche streifen fünf Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, von der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt mit Kleidung und Arbeitswerkzeug ausgestattet, durch Langen. Gemeinsam mit ihrem Begleiter Ahmet Karatepe, stellvertretender Vorsitzender der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Langen e. V. (DITIB), sorgen sie in der Weserstraße, Elisabethenstraße, Annastraße, Sofienstraße und Nordendstraße für ein sauberes und gepflegtes Wohnumfeld. Mit einem geschulten Blick sehen sie alles, was auf dem Boden liegt und dort nicht hingehört. Mit Zange und Eimer ausgerüstet, beseitigen sie achtlos weggeworfenen Müll auf Grünflächen, Wegen, Spielflächen und Mülltonnenplätzen.
Für die Siedlung erweist sich das Beschäftigungsprojekt als eine außerordentlich wichtige Kooperation. „Als Wohnungsunternehmen möchten wir für unsere Mieter natürlich eine hohe Wohnqualität erreichen. Dafür sind die Attraktivität und die Sauberkeit der Außenbereiche sehr wichtig“, erläutert Projektleiter Sascha Langknecht aus dem Bereich Sozialmanagement und Marketing der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt. Als positiven Nebeneffekt sieht er die Einbindung von Jugendlichen aus dem Quartier: „Durch ihr persönliches Engagement identifizieren sie sich weitaus stärker mit einem Gebiet, das sie selbst sauber halten“, so Langknecht weiter.
Taschengeld plus Imagegewinn
Neben fünf Euro Taschengeld pro Stunde seien vor allem die Anleitung zu „sinnvoller Betätigung“ entscheidend, erläutert Ahmet Karatepe die pädagogischen Ansätze des Projekts. „Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung und verdienen gleichzeitig ein bisschen Geld“, stellt er klar. „Dadurch sinkt zugleich die Wahrscheinlichkeit, dass sie Freizeitbeschäftigungen suchen, die bei den übrigen Anwohnern weniger gut ankommen.“
Bereits seit 2008 gibt es das Taschengeld-Projekt in Langen, das von der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt finanziert wird. „Insgesamt“, so rechnet Langknecht vor, „kostet uns die Attraktivität des Viertels und ein deutlich verbesserter Sozialzusammenhang rund 3.000 Euro im Jahr.“ Die Kampagne sei, das hätten andere Taschengeld-Projekte bewiesen, jeden Cent wert. Schon allein die deutlich geringeren Vandalismusschäden wiegen die Kosten auf. Außerdem: In attraktiven Wohnvierteln wohnen treue Mieter, so der Projektleiter weiter, und diese seien schließlich das größte Kapital einer Wohnungsgesellschaft. Seit März dieses Jahres fungiert die Türkisch Islamische Gemeinde zu Langen e. V. als neuer Träger. Damit arbeitet die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt erstmals mit einem muslimischen Verein zusammen. Die Kooperation untermauert die Integrationsstrategie der Unternehmensgruppe, die sie bereits schon an vielen anderen Standorten mit interkulturellen Aktivitäten unterlegt.
Taschengeld-Projekte wie das in Langen initiiert die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt andernorts bereits mit großem Erfolg. „Der Effekt ist immer ein doppelter“, erklärt Sascha Langknecht. „Die Anwohner freuen sich über die von den Jungendlichen bewirkte Sauberkeit und sehen diese jungen Mitbewohner deshalb mit ganz anderen Augen.“ Diese Rückkopplung erleben wiederum die Teenager positiv. Das führe dazu, dass sie sich viel stärker mit ihrem Umfeld identifizieren und sogar auf ihre Freunde entsprechend einwirken. Dadurch, freut sich Langknecht, werde der Sozialzusammenhang und das Verständnis untereinander nachhaltig gesteigert.
Maßnahmenpaket zur Erhaltung der Wohnqualität
Die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt hat ein ganzes Bündel von Projekten und Dienstleistungen entwickelt, um in Quartieren das Wohnumfeld so zu gestalten, dass es für eine bunt gemischte Einwohnerschaft ansprechend ist und bleibt. Beispielhaft genannt seien die „Kleinen Feger“, in denen auch jüngere Kinder gegen ein adäquates Entgelt unter Begleitung die Grünflächen sauber halten. Für Familien gibt es ebenfalls Angebote, außerdem spezielle Räume und – natürlich – Spielplätze. Nicht zuletzt bietet das von der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt finanzierte Wohn-Service-Team Hilfestellungen aller Art im Haushalt an. Ältere Mieter können so länger selbstbestimmt in ihren Wohnungen verbleiben.
Ansprechpartner für dieses Projekt: Sascha Langknecht, Sozialmanagement und Marketing, Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, Tel. (069) 6069-1481, Mail: sascha.langknecht@naheimst.de
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, bietet seit 90 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 660 Mitarbeiter. 2005 erwarb die Nassauische Heimstätte die Anteile des Landes Hessen an der Wohnstadt Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Hessen mbH, Kassel. Durch den Zusammenschluss avancierte sie zu einem der führenden deutschen Wohnungsunternehmen: der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mit 62.000 Mietwohnungen in 150 Städten und Gemeinden. Diese werden aktuell von rund 260 Mitarbeitern – in vier Regional- untergliedert in 13 Service-Centern – betreut. Aus der gestiegenen Nachfrage heraus entwickelte sich im folgenden Jahr die Marke „NH ProjektStadt“. Dort werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadt- und Projektentwicklungsaufgaben sowie Consulting-Aktivitäten im In- und Ausland durchzuführen.
Kontakt:
Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
Jens Duffner
Untermainkai 12
60311 Frankfurt am Main
069 6069-1321
jens.duffner@naheimst.de
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