Kürzlich teilte Roche mit, dass der Pharma-Riese sich für eine Cloudlösung im Bereich E-Mail, Kalender und Dokumente entschieden hat. 90’000 Benutzer werden in Zukunft solche Dienste beanspruchen.
„Wir sind zum Schluss gekommen, dass der IT-Prozess ein wichtiger, unterstützender Prozess für unser Geschäft darstellt – es ist aber keine Kernkompetenz, die wir selbst beherrschen müssen“ gibt Walter Martini, CFO eines schweizerischen KMU-Betriebs, auf www.ueber-den-wolken.ch zu Protokoll. Die Frage nach der Kernkompetenz ist entscheidend. Bei der überwiegenden Mehrheit der Schweizer KMU ist die IT keine Kernkompetenz. Eine optimale Ausgangslage, um Cloud-Lösungen strategisch in Betracht zu ziehen und für das eigene Unternehmen zu nutzen.
Vorbehalte und Ängste
Die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit der Systeme ist bei vielen KMU ein weiterer entscheidender Faktor. Meist kann sich ein KMU-Betrieb keine derart ausfall- und betriebssichere Infrastruktur leisten, wie sie professionelle Cloud-Dienste zur Verfügung stellen. Dieser Sicherheitsfaktor wird in der Praxis zu wenig betrachtet. Ein IT-Ausfall kommt die meisten KMU teuer zu stehen. Gerade in der Schweizer KMU-Landschaft sind psychologische Hürden gang und gäbe, wenn es darum geht, dass das Unternehmen eine Cloud-Lösung nutzen soll. Vielen Entscheidern ist „Cloud“ unheimlich und zu unbekannt, was eine Abwehrreaktion hervorruft. Ich habe mit vielen KMU-Entscheidern über diese Vorbehalte diskutiert – es handelt sich im Kern meistens um die Angst, einen Kontrollverlust zu erleiden. Doch sobald man diesen Kaderleuten genau darlegt, dass auch Cloud-Dienste existieren, die von Schweizer Unternehmen in der Schweiz betrieben werden, verflüchtigen sich diese Vorbehalte relativ schnell. Eine fundierte, emotionslose Betrachtung ist Voraussetzung, um gute Entscheidungen zu fällen. Die optimale Gelegenheit, um sich fundiert mit dem Thema Cloud Computing im KMU zu beschäftigen, ist der Zeitpunkt, wenn eine grössere Ersatzbeschaffung der IT-Infrastruktur ansteht. Typischerweise erneuern Schweizer Betriebe ihre IT alle drei bis vier Jahre. Nach Ablauf einer IT-Generation stehen fast immer signifikante Investitionen an. Cloud-Lösungen zeichnen sich dadurch aus, dass keine Anfangsinvestition nötig ist. Sie werden monatlich zu einem Fixpreis verrechnet – genau soviel wie man benötigt (meistens ist die Masseinheit die Anzahl der Benutzer, die auf den Dienst zugreifen). Das hat den grossen Vorteil, dass Unternehmensveränderungen ohne Zusatzinvestitionen sofort in der IT abbildbar sind – der monatliche Fixpreis veränder sich dabei linear. Sobald also Ersatzbeschaffungen anstehen, sollte ein Unternehmen sorgfältig prüfen, ob sich ein Umstieg auf Cloud-Lösungen lohnt. Eine bessere Einstiegsgelegenheit bietet sich selten.
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