Am gestrigen Abend wurde in der Alten Nikolaischule in Leipzig zum nunmehr 13. Mal der begehrte Hieronymus-Lotter-Preis für Denkmalpflege vergeben. Ob der hohen Qualität der über 20 zum Wettbewerb eingereichten Immobilien keine leichte Aufgabe für die Jury. Doch bei der Wohnanlage Gröpplerstraße 54-74 in Leipzig Lindenau waren sich die Juroren einig. Das viergeschossige Wohnensemble wurde von der Deutschen Gesellschaft für Grundbesitz AG in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Denkmalpflege der Stadt Leipzig in denkmalpflegerisch vorbildlicher Weise saniert. Besonders lobende Worte fand Dr. Wolfgang Hocquél für das Treppenhaus, dessen Bemalung man unbedingt gesehen haben müsse und dessen Fußböden, Geländer und Eingangstüren erhalten werden konnten. Auch die Gestaltung der Außenfassaden und die dreieckig ausgestellten Erker mit der für die Zig-Zag-Moderne typischen Ornamentik hob der deutsche Kunstwissenschaftler und Denkmalpfleger positiv hervor. Selbst die aus Nutzbarkeitsgründen unumgänglichen Balkonanbauten können das 1927-28 im Art-déco-Stil entworfene Gebäude nicht entstellen. Diese Leistungen in der Sanierung des Bauwerks und der behutsame Umgang mit der Substanz, der höchsten denkmalpflegerischen Ansprüchen genügt, wurden von der Jury der Leipziger Kulturstiftung am Mittwochabend mit einer Anerkennung gewürdigt.