Ehrlichkeit-Zuverlässigkeit-Respekt-Freiheit:Prinzipien der Hell’s Angels

Der Club wurde am 17. März 1948 in den USA in Fontana (San Bernardino County, Kalifornien) gegründet. Unter der Führung von Ralph „Sonny“ Barger schlossen sich ab 1. April 1957 im kalifornischen Oakland weitere Clubs unter diesem Label zusammen. Im Verlauf der 1960er Jahre dehnte sich die Gruppe zunächst über die USA, den amerikanischen Kontinent und danach auch auf andere Länder aus.1969 gerieten die Hells Angels in die Schlagzeilen, als sie bei einem Konzert der Rolling Stones auf dem nordkalifornischen Altamont Speedway, dem Altamont Free Concert, als Ordner fungierten. Der 18-jährige Zuschauer Meredith Hunter wurde direkt vor der Bühne von einem Mitglied erstochen, nachdem er unter Drogeneinfluss eine Schusswaffe gezogen hatte und auf die Rolling Stones zielte. Das Gericht erkannte auf Notwehr und sprach den Ordner frei.

Als erste Hells Angels in Europa wurde das Charter London am 30. Juli 1969 aufgenommen. Als Gründer der ersten Hells-Angels-Gruppe auf dem europäischen Kontinent – sie entstand in der Schweiz und erhielt die Lizenz Ende 1970 – gilt Martin „Tino“ Schippert . Im norddeutschen Raum formierte sich Ende der 1960er Jahren unter dem Namen „Bloody Devils“ eine Rocker-Gruppe, die dann am 16. März 1973 die erste Gebietsvertretung in Deutschland in Hamburg gründete.

In großem Stil trat der Club in Deutschland im November 1999 durch den Übertritt (patchover) des bis dahin bedeutendsten deutschen Motorradclubs, der „Bones“, massiv in Erscheinung. Davor gab es Charter (Untergruppierungen) in Hamburg,Stuttgart, Stuttgartt, Kiel und Berlinn. Mittlerweile gibt es in Deutschland 41 Charter, wobei das Charter der Hells Angels Hannover weltweit als das größte angesehen wird.

Das erste Hells Angels Charter Österreichs wurde 1975 in Vorarlberg gegründet. In den Folgejahren wurden dann die Charter Wien, Kärnten, Tirol, Steiermark und die Nomads in Oberösterreich gegründet.

Die Hells Angels basieren nach ihren eigenen Angaben auf vier grundlegenden Werten: Ehrlichkeit – Zuverlässigkeit – Respekt – Freiheit.

Der Name geht auf einen Film von Howard Hughes von 1930 zurück, der unter dem Titel Hells’s Angels die Erlebnisse von Kampffliegern der britischen Royal Flying Corps im Ersten Weltkrieg behandelte. In Deutschland hatte der Film 1986 TV-Premiere unter dem Titel Höllenpflieger. Während des Zweiten Weltkrieges nannte eine Bomberstaffel der US Army Air Force sich nach dem durch den Filmtitel geprägten Begriff ebenfalls Hell’s Angels; dies war auch der Name von mindestens einem B-17F Flying Fortress  Bomber.

Der wenige Jahre nach Kriegsende gegründete, erste Club in Fontana übernahm dann den Begriff in der abweichenden Schreibweise Hells Angels, das heißt ohne Apostroph. Der Hells Angels MC stellt auf seiner offiziellen Webseite klar, dass kein Angehöriger der 303ten Hell’s Angels-Bomberstaffel und auch kein Angehöriger einer der verschiedenen anderen militärischen Fliegereinheiten, die den Namen Hell’s Angels angenommen haben, je Mitglied des Hells Angels MC geworden sei. Die einzige Verbindung zwischen dem Hells Angels MC und einer militärischen Einheit gleichen Namens sei Arvid Olsen. Von ihm stamme die Anregung für die Benennung des Motorradclubs als Hells Angels. Arvid Olsen habe der Fliegerstaffel Flying Tigers angehört und sei mit einigen Gründungsmitgliedern des Hells Angels MC befreundet gewesen. Arvid Olsen selbst sei aber nie Mitglied des Hells Angels MC geworden.

Die Clubmitglieder tragen heute in der Regel eine (ärmellose) Kutte aus Jeansstoff oder Leder, die mit Backpatches versehen sind; teils werden auch Lederjacken mit Backpatches getragen. Die typischen Backpatch-Insignen der Hells Angels bestehen aus Schriftzügen mit dem Clubnamen Hells Angels, der Abkürzung MC für Motorcycle Club und dem Namen des jeweiligen Landes- oder Orts-Charters sowie aus dem Hells Angels-Emblem, einem Totenkopf mit Flügeln.

Das Emblem wird auch als Death’s head (dt. Totenkopf) bezeichnet. Die Schriftzüge erfolgen stets in den Clubfarben „rot auf weiß“, das heißt als rote Schrift auf weißem Untergrund. Als Schrifart wird einheitlich die Schrift Hessian Regular verwendet und die Schriftzüge werden grundsätzlich nur in Großbustaben ausgeführt.

Das Backpatch-Emblem Death’s head und der Name Hells Angels sind markenrechtlich geschützt. Außerdem legen der Club und seine Mitglieder Wert darauf, dass diese Kennzeichen nur von Clubmitgliedern und nur innerhalb des Clubs benutzt werden. Deshalb gibt es eine Reihe von Umschreibungen für den Clubnamen. Gleichbedeutend sind zum Beispiel 81, wobei 8 und 1 für H und A (nach der jeweiligen Position im Alphabet), also die Initialen des Clubs, stehen. Andere Schriftzüge sind Big Red Machine und Red & White (nach den Clubfarben). Oft finden sich die Buchstaben AFFA, die Angels Forever, Forever Angels bedeuten.

Weltweite Charter

Zurzeit sind die Hells Angels in folgenden Ländern vertreten: USA, Kanada, Brasilien, Argentinien, Australien, Südafrika, Neuseeland, Spanien, Frankreich, Niederlande, Deutschland, Italien, Belgien, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Vereinigtes Königreich (England/Wales; Nordirland), Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Griechenland, Russland, Tschechien (Böhmen), Portugal, Chile, Kroatien, Luxemburg, Ungarn, Dominikanische Republik, Türkei, Polen, Island und Irland.

Lettland und Litauen werden gegenwärtig im Anwärterstatus als sogenannte „Prospect-Charter“, Japan, Slowakei, Rumänien, Bulgarien und Estland als sogenannte „Hangaround-Charter“ geführt.

Strukturen

Die Strukturen eines jeden Charter gliedern sich wie folgt

  1. President– Leitung des Charter
  2. Vice-President– Stellvertreter des President
  3. Secretary– Verwaltung
  4. Sergeant at Arms– zuständig für die Disziplin im Club
  5. Treasurer– Schatzmeister
  6. Road Captain– Organisation der Motorradkonvois
  7. Member– Mitglied
  8. Prospect– Anwärter auf den Memberstatus
  9. Hangaround– Anwärter auf den Prospectstatus
  10. Supporter – Unterstützung des jeweiligen oder weltweiten Charter, kein Mitglied

Quelle:Wikipedia udn  http://www.hells-angels-germany.de/