Der Name verrät es: Die Neckermanns stammen vom Neckar. Bereits 1508 werden sie in der Zunftordnung der Flößer erwähnt, die seit dem Mittelalter die waldarme Rheinebene mit Holz versorgen. Später machen sich einige Nachkommen in Richtung Main auf, wo sie als Handwerker bekannt werden.
Mit dem 1842 geborenen Peter Neckermann beginnt eine neue Ära in der Familiengeschichte: Er wird 1890 als Vertreter Würzburgs in den Reichstag gewählt und gehört ihm bis 1898 an.
Peter Neckermanns Sohn Josef Carl lässt sich 1895 sein Erbe auszahlen und gründet damit in der Würzburger Sterngasse 3 einen Kohlenhandel − das Stammhaus des heutigen Energieversorgers. Aus dem Stand wird er größter bayrischer Kohlelieferant.
Energiehandel in vierter Generation
Nach dem plötzlichen Tod des Gründers im Jahr 1928 geht die Kohlenhandlung in den Besitz seiner Frau Jula über. Unter ihrer Ägide steigt das Unternehmen zum Lieferanten der Reichseisenbahn auf.
Der älteste Sohn Josef bereitet sich derweil im In- und Ausland auf seine Rolle als Unternehmer vor. 1934 ist es so weit. Er übernimmt die Geschäftsführung, doch schon ein Jahr später folgt er dem Beispiel seines Vaters, lässt sich sein Erbe auszahlen und erwirbt ein Kaufhaus. Damit ist der Grundstein für den zukünftigen Neckermann-Konzern gelegt.
Den Kohlenhandel führt nach 1945 Josefs Bruder Walter weiter, der den Krieg als Offizier an der Front verbracht hatte. 1972 stirbt er, wie sein Vater, unerwartet an Herzversagen.
22 Jahre lang kümmert sich Walters Witwe Elsa um das Geschäft und erweitert es um den Vertrieb von Mineralöl.
1994 übergibt Elsa das Unternehmen ihrer Tochter Marlene. Die graduierte Designerin ist bis heute Inhaberin der Josef C. Neckermann GmbH & Co. KG, während sie die Geschäftsleitung 2008 ihrem Lebensgefährten Dieter Heisig überträgt. Das Paar baut ebenfalls ein neues Geschäftsfeld auf: die Produktion und den Vertrieb von Biodiesel.
Sohn Philipp stellt als diplomierter Betriebswirt in vierter Generation die Weichen für eine weitere erfolgreiche Epoche des traditionsreichen Familienunternehmens.