Architekt Christoph Blumenthal zeigt Bauherren, wie energieeffizientes Bauen funktioniert. Lesen Sie hier im zweiten Teil, wie die Konstruktion aussehen muss, um beste Energiewerte zu erreichen.
TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUST
Was macht das Phänomen der Transmission aus? Physikalisch gesehen, gleichen sich die Temperaturen zweier Umgebungen einander an, und zwar immer von der wärmeren an die kältere Umgebung. Wenn es also drinnen warm ist und draußen kalt, wird es ohne Nachheizen innen irgendwann genauso kalt sein wie außen. Die Wärme dringt langsam durch Decken, Wände und Dach in die äußere Umgebung. Daran kann auch die dickste Dämmung nichts ändern. Sie kann diesen Prozess nur verlangsamen, nicht aufhalten. Den Vorgang nennt man Transmission und die dabei entweichende Wärmemenge Transmissionswärmeverlust.
Die Aufgabe der Heizung ist ganz einfach, das höhere Temperaturniveau im Innenraum zu erhalten, indem sie neue Wärme nachliefert. In gut gedämmten Häusern braucht sie das viel seltener zu tun, als in wenig gedämmten, da die Wärme dank Dämmeffekt nur sehr langsam nach außen dringen kann. In neuen Häusern reichen deshalb auch erheblich kleinere, nicht so leistungsstark dimensionierte Heizungsanlagen aus, um die Räume komfortabel zu beheizen. Geringere Leistung und weniger häufiges Einschalten führen so automatisch zu weniger Energieaufwand. Zur Heizung finden Sie detaillierte Informationen unter www.welche-heizungsanlage.de.
GEBÄUDEHÜLLE
Schauen wir uns das Funktionsprinzip der Gebäudehülle an: Die meisten Leute denken dabei an die Außenwände, doch es gilt für alle anderen Bauteile der Hülle, wie Dach und Bodenplatte, genauso. Ein Außenbauteil ist ähnlich wie Funktionskleidung für Sportler aus mehreren Schichten aufgebaut: Steine oder Holz tragen, Dämmung dämmt und Folien dichten ab. Jede Schicht übernimmt also die Aufgabe, für die sie am besten geeignet ist. Denn einzelne Materialien, die gleichermaßen gut dämmen, statisch tragfähig sind und sich dabei auch noch luftdicht zusammenfügen lassen, gibt es nicht.
Das liegt daran, dass schwere Materialien, die eine tragende Funktion erfüllen, eine hohe Dichte und dadurch eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben. Steine zum Beispiel eignen sich hervorragend, um die Lasten aus den Geschossdecken und der Dachkonstruktion aufzunehmen. Aber sie lassen aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit zu viel Wärme zu schnell nach außen dringen.
Hochdämmendes Material dagegen ist in der Regel poröser und leichter, dafür fehlt ihm die Tragfähigkeit. Dazu zählen alle Stoffe, die durch ihre Struktur über viele kleine unbewegliche Lufteinschlüsse verfügen. Also nicht der Stoff selbst, sondern diese vielen kleinen Luftpolster bewirken die gewünschte schlechte Wärmeleitfähigkeit. Der Dämmstoff wird im Massivbau als zweite Haut außen vor den tragenden Mauern angebracht. Bei der Holzrahmenbauweise und in Dachkonstruktionen befestigt man ihn zwischen den Balken.
Da die Wärme von innen nach außen dringt, sind die Schichten der Hülle möglichst so aufgebaut, dass das tragende Element auf der Innenseite, das dämmende auf der Außenseite liegt. Man packt also das gesamte Haus in eine wärmende Hülle ein. Dadurch bleiben die Wandoberflächen im Inneren warm, was das Empfinden von Behaglichkeit unterstützt.
DÄMMUNG
Wie dick nun eine Dämmschicht sein muss, lässt sich nur für jeden Dämmstoff individuell beantworten, weil sie nicht alle dieselben Eigenschaften haben. Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit eines Materials ist, desto weniger Wärme kann hindurchströmen und desto besser eignet es sich zum Dämmen. Schließlich gilt, je ergiebiger seine Dämmwirkung ausfällt, umso weniger dick braucht die eingebaute Schicht zu sein.
Unabhängig davon, welchen Stoff man verwendet, gilt aber umgekehrt: Die Dämmwirkung lässt sich nicht unendlich steigern. Zwar erhöht sie sich, je dicker der Dämmstoff ist. Bis zu einem bestimmten Punkt steigt mit ihrer Dicke auch ihre dämmende Wirkung mit jedem weiteren Zentimeter an. Allerdings ist ab einer bestimmten, für jedes Material individuellen Stärke auch keine nennenswerte Verbesserung mehr erreichbar. Das bedeutet, die Dicke der Dämmung zu vergrößern lohnt sich wärmetechnisch höchstens bis zu diesem Punkt. Dämmstoffdicken, die darüber hinausgehen, erzeugen nur Mehrkosten, erzielen aber keinen weitergehenden Energiespareffekt.
WÄRMEBRÜCKEN
Beim Dämmen spielt auch das Wie eine Rolle: Wichtig ist, dass der Wärmeschutz nahtlos und gleichmäßig funktioniert, sonst treten Probleme auf, die schnell zu Schäden an der Substanz führen. Das passiert zum Beispiel bei Wärmebrücken in der Gebäudehülle.
Wärmebrücken sind konstruktionsbedingte Schwachstellen in der Außenhaut, an denen der Wärmeschutz der Dämmung nicht so gut wirken kann, wie an einfachen glatten Flächen. Besonders empfindlich sind zum Beispiel die Anschlüsse von Wänden an Decken, Fenster oder Rollladenkästen, die Übergänge zwischen Wand und Dach oder Wand und Balkon. Sie entstehen also überall dort, wo es konstruktiv schwierig ist, Vorsprünge, Auskragungen oder Durchdringungen der Hülle ganz in Dämmung einzupacken. Freiliegende oder zu wenig überdeckte Konstruktionsteile haben dann einen höheren Wärmedurchgang als direkt danebenliegende, besser gedämmte Teile der Hülle.
Weil an diesen Stellen warme Innenluft auf kalte Bauteile trifft, kann Feuchtigkeit kondensieren und auf Dauer zu Schimmelbildung führen. Den wirksamsten Schutz vor Wärmebrücken bieten einfache, kompakte Baukörper, die keine komplizierten Konstruktionen erfordern. Das gelingt zum Beispiel gut, wenn der Entwurf auf Gauben, Erker, Nischen und Vorsprünge weitestgehend verzichtet. Kompakte Gebäude mit einfachen, geradlinigen Bauformen schneiden darüber hinaus auch bei den Baukosten preiswerter ab.
Lesen Sie demnächst auch die Fortsetzung dieses Artikels von Architekt Christoph Blumenthal mit dem Titel „Dämmen, Dichten, Lüften – Wie alles zusammenhängt (Teil 3 Lüften und Praxistipps)“. Darin geht es um die Probleme der besonders dichten Gebäudehülle und ihre Auswirkung auf das Lüftungsverhalten. Der Beitrag erklärt einfach und verständlich, wie Luftdichtheit und Lüftung zusammenhängen. Außerdem liefert er eine Liste praktischer Tipps für Bauherren.
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Architekt Christoph Blumenthal
,,Planen und Bauen mit Durchblick – Fachwissen einfach verstehen und leichter entscheiden“
Christoph Blumenthal ist Architekt. Mit seinen Werkzeugen zur Entscheidungshilfe beim Planen und Bauen bringt er Bauherren in schwierigen Entscheidungen den Durchbruch. Sein Ziel ist, dass Bauherren genau das Zuhause bekommen, worin sie sich langfristig wohlfühlen.
Weil man als Grundlage für seine Bauentscheidungen auch Fachwissen braucht, erklärt er Bau- und Haustechnik so einleuchtend, dass jeder es leicht versteht.
Sein Credo ist:
,,Clevere Bauherren wollen ihre wertvolle Zeit nicht auf langes Suchen verschwenden, sondern sich auf Ergebnisse konzentrieren. Ich helfe ich ihnen mit verständlichen Informationen und nützlichen Werkzeugen, ihre Entscheidungen sorgfältig und präzise vorzubereiten.“
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