Arbeitsverhältnisse auf Lebenszeit gehören heutzutage eher der Vergangenheit an und sind leider vom Aussterben bedroht. Faire und einvernehmliche Trennungslösungen werden immer wichtiger.
Durchstarten in ein neues Beschäftigungsverhältnis
Reinhold S. ist IT-Profi. Seit fast 26 Jahren steht er in Diensten einer Luxemburger Firma. Dass seine berufliche Laufbahn einmal jäh beendet sein könnte – für ihn undenkbar. Doch plötzlich, wie aus heiterem Himmel, kommt für ihn das Aus. Angeführter Grund des Arbeitgebers: anhaltende Leistungsmängel!
Für Reinhold S. bricht eine Welt zusammen. Das Ende seiner beruflichen Karriere erlebt er als tiefe Kränkung, hatte er sich doch stets mit Haut und Haaren für „seinen“ Arbeitgeber eingesetzt; dann das überraschende Ende. Und das mit 48 Jahren. Existenzängste holen den zweifachen Familienvater ein. Wie soll es für ihn, seine Frau und die Kinder nun weiter gehen, fragt er sich.
In der Not zeigt sich Reinholds Arbeitgeber noch kulant. Ihm wird ein faires Abfindungsangebot mit einer Outplacement-Beratung unterbreitet. Die Grundidee des Outplacements ist simpel, aber bestechend. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, soll mit Hilfe des ehemaligen Arbeitgebers einen neuen finden. Der Erfolg von Outplacement liegt darin, Betroffene, wieder aufzubauen, eigenen Fähigkeiten Stärken, Schwächen, Bedürfnisse und Wünsche auszuleuchten, Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche intensiv vorzubereiten, neue Wege bei der Arbeitssuche aufzuzeigen und ihnen zur Seite zu stehen, bis sie einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben. Und der ist sogar häufig besser als der alte.
Reinhold S. startet ein solches 6-monatiges Outplacement-Programm. Sehr schnell wird klar, was den 48-Jährigen wirklich an seiner Arbeit fesselt, was ihn motiviert und antreibt: Es ist die Lust, auf aktuelle Probleme mit schnellen Lösungsvorschlägen zu reagieren. Nicht große Unternehmen stehen dabei im Fokus, sondern kleinere oder mittlere Unternehmen, die flexibel und zeitnah auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren können und entsprechend innerbetriebliche IT-Prozesse anpassen müssen. „Nachdem Reinhold bewusst war, was ihn einzigartig machte, wofür er steht und wie er sich positionieren wollte, war innerhalb von sechs Monaten ein neuer Arbeitsplatz gefunden.“
Während finanzielle Abfindungen die Betroffenen letztendlich mit ihren Zukunftsängsten angesichts der drohenden Arbeitslosigkeit alleine lassen, bietet Outplacement eine ganz individuelle Unterstützung, um eine adäquate Position in einem anderen Unternehmen zu erobern. Da sich erfahrene Mitarbeiter ab 40 Jahren mit der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz schwerer tun als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen, empfiehlt es sich, fast in jedem Fall, mit seinem Arbeitgeber eine Outplacement Beratung auszuhandeln.
Trennen Unternehmen sich von mehreren Mitarbeitern oder wird eine ganze Abteilung geschlossen, wird die externe Hilfe als „Gruppen-Outplacement “ bezeichnet.
Eine ordentliche Abfindungssumme ist wichtig; die Unterstützung, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, zählt langfristig aber noch viel mehr.
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