Der Bau des 115.000 Quadratmeter großen Tomaten-Gewächshaus in Kirchweidach kommt gut voran. Nachdem der Rohbau der Heizzentrale, die später neben dem Gewächshaus auch das Fernwärmenetz der Gemeinde steuert, fertig gestellt wurde, wird nun an den Fundamenten des eigentlichen Gewächshauses gearbeitet. Ende diesen Jahres sollen die Gewächshaus-Gebäude dann schon mit der Energie aus den bereits fertig gestellten Bohrlöchern der Geothermie-Anlage beheizt werden. Die hierzu benötigte Leitungs-Anbindung zum späteren Kraftwerksstandort wird derzeit parallel verlegt. Wolfgang Hageleit, Gesellschafter der GEOKRAFTWERKE.de sowie der FG.de Forever Green, sieht in dem Projekt ein Vorbild für die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Geothermie.
Das endgültige Kraftwerk der GEOenergie Kirchweidach GmbH, welches neben der Wärme- auch die Strom-Erzeugung sicherstellt, wird im Jahr 2015 fertig gestellt. Deshalb wird dort ab Ende diesen Jahres eine kleinere Pump- und Wärmetauscher-Anlage als Übergangslösung betrieben. Die dann installierten Pumpen werden rund 40 Liter des 125 Grad heißen Thermalwassers pro Sekunde aus einer Tiefe von 3.400 Metern fördern – mehr als ausreichend, um nicht nur das gigantische Gewächshaus, sondern auch 60 Prozent des geplanten Fernwärmenetzes der Gemeinde zu versorgen. Die Kapazität des endgültigen Kraftwerkes liegt dann mit erwarteten 120 l/s sogar bei der dreifachen Fördermenge.
Der Betreiber des Gewächshauses kann so bereits Anfang kommenden Jahres damit beginnen, die ersten Tomatenpflanzen in den insgesamt 75 Kilometer langen Gängen des Glasgebäudes zu setzen. Über 360 Kilometer Heizleitungen werden dann, bis hinauf zu jeder einzelnen Pflanze, in dem Gebäude verlegt sein und vollständig mit der jederzeit verfügbaren Energie aus der Erde gespeist. So werden Jahr für Jahr 4,2 Millionen Liter Heizöl und damit auch rund 8,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart.
Durch diese Übergangslösung kann bereits zwei Heizperioden früher die neue Geothermie-Versorgung in Kirchweidach gedeckt werden: Im kommenden Winter das Gewächshaus der „Bayerntomaten“ und im Winter 2014/15 dann zusätzlich das bis dahin in der ersten Phase ausgebaute Fernwärmenetz der Gemeinde Kirchweidach.
„Geothermie-Kraftwerke sind ein nachhaltiger Standortvorteil für die angrenzenden Gemeinden und Landkreise. Sie erzeugen nicht nur völlig emissionsfreie Energie vor Ort, sondern fördern mit intelligenter Nutzung auch die regionale Wirtschaft. Am Standort Kirchweidach werden so alleine im Gemüseanbau 80 neue Vollzeitarbeitsplätze geschaffen. Das hat natürlich Vorbildcharakter für andere Geothermieprojekte“, so Wolfgang Hageleit, Gesellschafter der GEOKRAFTWERKE.de sowie der FG.de Forever Green.
Dass eine solche Kombination mit regionalem Gemüseanbau ein zukunftsweisendes Konzept ist, zeigt sich schon am Geothermie-Standort in Bad Blumau in der Oststeiermark, wo der SPAR-Lieferant Frutura ein ähnliches Nutzungskonzept vorsieht. Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU Wien) bestätigt hierbei, dass derartige Projekte auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind und einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfungssteigerung in den Regionen leisten.
Die GEOenergie Kirchweidach GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der GEOenergie Bayern GmbH und der Geothermie Management GmbH, welche durch die Anleihe „Kraftwerke Portfolio Nr. 1“ der GEOKRAFTWERKE.de GmbH mit finanziert und ermöglicht wird.
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Johannes Falk
Bruderwöhrdstr. 29
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